Ich stamme aus einer Generation, in der man als Kind höchstens einmal in der Woche gebadet hat; wenn man kein Einzelkind war, haben sogar mehrere Kinder im gleichen Wasser gebadet. Dabei wurde auf Wasserverbrauch geachtet. Es kostete ja was. Im Mittel waren mehr als zwei Kinder im gleichen Wasser; wir gehörten ja zu den geburtenreichen Jahrgängen (Pille gab es noch nicht).
Die „Bütt“ war nicht groß (wir lebten nicht auf 200 qm und der Keller war klein), sagen wir 60 cm x 40 cm x 30 cm. Wie man schnell nachrechnen kann (könnte), wurden also ca. 50 l Wasser verbraucht.
Heute sind die Jugendlichen (auch die Erwachsenen) reinlicher (sie kommen ja auch nur noch mit PC und Smartphone in Kontakt). Die Meisten!! (fakten gecheckt) duschen mindestens einmal pro Tag, obwohl Dermatologen dazu raten, höchstens viermal pro Woche zu duschen.
Bei einem Durchfluss von 15 Liter in der Minute und einer Duschdauer von ca. 8 Minuten kommt man auf den auch in Untersuchungen herausgefundenen Schnitt von ca. 120 l Wasser pro Durschvorgang und Tag.
Summe:
Opa hat als Kind ca. 2500 l Wasser verbraucht (auch heute ist er kein Warmduscher und es sind ca. 5000 l in der Woche).
Die Tochter verbraucht ca. 40000 l Wasser (365×120).
Unterschied: Faktor 8!!
Wie ist die CO2-Bilanz?
Das Wasser beim Duschen muss erwärmt werden. Zum Erwärmen des über 30000 l höheren Verbrauchs braucht die Tochter bei 14 kg CO2 pro 1000 l Wasser über 400 kg CO2 im Jahr.
Neue Geschichte:
Opa lässt gerne das Licht brennen und wir dafür kritisiert. Immerhin meist nur eins. Die Lampe hat 6 W. Das ist ein täglicher Mehrverbrauch von sagen wir 50 W (wenn er es stundenlang treibt). Das sind pro Jahr weniger als 20000 W = 20 kW
Demgegenüber stehen beim Verbrauch von 20 kW Lichtstrom ca. 10 kg CO2.
Damit steht es Licht von Opa gegen Duschen von Tochter: 10 zu 400 zugunsten von Opa (das bin ich).
Neue Geschichte:
Letzte Woche habe ich einen Nachbarn zufällig im seiner Küche gesehen. Er war praktisch nackt. Entweder ist er ein Eskimo oder er heizt gut ein.
Gestern habe ich einen (ebenfalls jungen) Nachbarn getroffen, nachdem er schnell mal aus dem Haus kam: Kurze Hose, T-Shirt. Gas für die Heizung ist wohl weiterhin nicht teuer.
Also: Entweder vertragen die Jungs extrem gut die Kälte (es war unter Null) oder sie heizen anders als der Opa.